Beteiligungs-Workshop bei der Bodensee-Wasserversorgung

Methoden zur effektiven Beteiligung von Interessensgruppen und Stakeholdern

Stakeholder effektiv beteiligen

Die Bodensee-Wasserversorgung (BWV) versorgt vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit frischem Trinkwasser. Um dieser Aufgabe auch in Zukunft gerecht werden zu können, plant der Fernwasserversorger in dem Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ verschiedene Baumaßnahmen und Modernisierungsschritte. Gemeinsam mit unserer Partneragentur Carta unterstützen wir die Bodensee-Wasserversorgung in der Kommunikation mit den Menschen vor Ort und in der Beteiligung der Stakeholder-Gruppen. Im Rahmen eines Workshops arbeiteten wir eine Strategie zur effektiven Einbeziehung der verschiedenen Gruppierungen aus. 

Voraussetzungen einer gelungenen Beteiligung 

Ziel ist es, die Menschen vor Ort nicht nur über anstehende Maßnahmen zu informieren, sondern sie – wo möglich – sinnvoll und frühzeitig in das Projekt miteinzubeziehen. Im Zuge des Workshops beleuchteten wir die Voraussetzungen, die dafür nötig sind: 

  • Bestimmung aller relevanten Stakeholder 

  • Einordnung der Gruppen bezüglich des Interesses /Betroffenheit und Grad des Einflusses 

  • Identifizierung der richtigen Beteiligungsmethode und dem adäquaten Level der Beteiligungstiefe​ 

  • Kohärente Beteiligungsstrategie, Erwartungsmanagement etc.​ 

  • Passendes Zeitmanagement zwischen Genehmigungsverfahren, Projektentwicklung und Beteiligungsinput 

Agenturleistungen: Workshopkonzeption, -moderation und Nachbereitung, Stakeholderanalyse/-einordnung, Identifikation sinnvoller Beteiligungsmethoden, Beteiligungs-Roadmap/Maßnahmenplanung 

Stets zu beachten ist dabei das Beteiligungs-Paradox: Je weiter die Projektplanung fortschreitet, desto besser können die Kommunikatoren das Projekt erklären und desto mehr sinkt aber auch der Gestaltungsspielraum der Beteiligungsgruppen. Bei einer möglichst frühen Stakeholder-Einbindung fehlen oft noch detaillierte Projektinformationen, daher ist in der Regel auch das Interesse, sich einzubringen, zu Beginn noch geringer. Dennoch ist eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung zu empfehlen, da Akzeptanz und Verständnis gegenüber dem Projekt gesteigert werden. 

Im Workshop haben die Teilnehmer in Gruppen erarbeitet, wie viel Beteiligung ihrer Einschätzung nach bei verschiedenen Projekt-Bereichen auf einer Skala von 1 (sehr wenig) und 10 (sehr viel) möglich ist. Anschaulich dargestellt wurden die Ergebnisse anhand der „Beteiligungsspinne“. 

In einem nächsten Schritt betrachteten die Workshop-Teilnehmer verschiedene Methoden zur Beteiligung von Stakeholdern. Dabei wurde die Bandbreite der Möglichkeiten sichtbar. 

Für Infrastrukturprojekte eignen sich etwa:  

  • Quartiers-Spaziergänge oder Ortsbegehungen  

  • Mental Mapping 

  • Fokusgruppen 

  • Ausstellungen  

  • Baustellenbegehungen  

  • Planning for Real anhand von 3D-Modellen  

  • Online-Only Beteiligungstools wie Planungsapps

Im zweiten Workshop-Teil ordneten die Teilnehmer verschiedene Handlungsfelder des Projekts hinsichtlich ihrer zeitlichen Dringlichkeit in eine Timeline-Priority-Matrix. Dabei zeichnete sich beispielsweise eine hohe Priorität des Themas Einschränkungen für den Wassersport während der Messarbeiten ab. Im Workshop wurden daher erste Beteiligungs- und Informationsmaßnahmen für die betroffene Gruppe der Wassersportler erarbeitet.  

Durch den Beteiligungs-Workshop erhielt unser Kunde einen systematischen Überblick über die relevanten Stakeholder, deren Grad an Einfluss auf das Projekt und Methoden zur effektiven Beteiligung der verschiedenen Interessensgruppen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können wir gemeinsam mit der Bodensee-Wasserversorgung nun die weitere Kommunikations- und Beteiligungsstrategie für das Projekt „Zukunftsquelle“ gestalten.  

Ihre Ansprechpartnerin

@orga19sb

Nina Rittler
+49 911 530 63-122
nri[at]kaltwasser.de

Durch Beteiligungsworkshops können relevante Stakeholdergruppen identifiziert

und das richtige Level der Beteiligung für die verschiedenen Interessensgruppen bestimmt werden.“