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Seminar Investigativer Journalismus

So machen Sie Schlagzeilen
Eva Müller – ein echter Profi lehrt in diesem Seminar die Grundlagen des Journalismus. Es werden Tipps zur Gewinnung redaktioneller Aufmerksamkeit veranschaulicht – Welche Faktoren man bei der Recherche beachten sollte und welche Inhalte meine Leser wirklich interessieren. Ebenso werden die Grundregeln der Journalisten verdeutlicht. Im Folgenden wird das Wissen in die Praxis umgesetzt und somit vertieft.

Ziele:

Grundlagen des Journalismus; Praxisorientiertes Lernen; Professionelle Einschätzung, Austausch mit Journalisten

Inhalte

Wie bekomme ich echte redaktionelle Aufmerksamkeit?
Erfolgsfaktoren entsprechen den 5 W des Journalismus: Wer, was, wann, wo, warum. Diese Fragen stellen Journalisten bei der Recherche und bei jeder Antwort prüfen sie gnadenlos: Interessiert das meine Leser? Ist das wirklich wichtig und relevant oder will sich nur jemand „wichtig machen“ und sein Anliegen propagieren?
Grundregel eines jeden guten Journalisten ist die Neutralität: Mache Dich mit Nichts und Niemandem gemein, auch nicht mit der guten Sache. Deshalb Vorsicht vor missionarischem Werben für das eigene, hochwichtige Anliegen, das schreckt eher ab. Oh Gott, ein ÜberzeugungstäterIn!
Wer bin ich? Kritische Selbstprüfung: Bekanntheit der eigenen Person, der Organisation, besitze ich in irgendeiner Community einen Promifaktor. Wenn George Clooney einen Roller-Unfall auf Sardinien hat, macht das weltweit Schlagzeilen. Wenn ich im Urlaub auf den Vordermann auffahre, regt das höchstens Tante Irmgard auf. Jeder noch so absurde Satz wird kolportiert, wenn Horst Seehofer ihn spricht. Die Äußerung eines Hinterbänklers im Bundestag muss schon sehr aufrüttelnd oder extrem sein, um öffentlich Gehör zu finden.   
Bin ich nicht wichtig oder berühmt, dann entscheidet der Inhalt, den ich kommunizieren will:
Habe ich eine Story? Eine echte News oder zumindest einen neuartigen, besonderen Beitrag zu einer laufenden Debatte. Skandale oder Missstände gehen fast immer – aber natürlich nur mit echten Beweisen. Kein JournalistIn will FakeNews aufsitzen und prüft deshalb genau, ob die Belege stimmen. In jedem Fall braucht es eingängige, verständliche Zahlen und Fakten zum Sachverhalt, unterhaltsame, amüsante Anekdoten, treffende Beispiele, echte Fälle. Zusätzlicher Aspekt bei TV: Gibt es spannende, ungewöhnliche Bilder zu meiner Geschichte oder nur Menschen, die aus Autos steigen.
Habe ich eine klare These, eine durchdachte Botschaft? Was ist an meinem Anliegen interessant und für wen – die breite Öffentlichkeit oder eine klar umrissene Gruppe von Adressaten. Achtung vor der reinen Innensicht. Was innerhalb einer Organisation, in meiner Fraktion, im Verband oder Unternehmen bedeutsam ist, interessiert noch lange nicht irgendjemanden außerhalb. Hilfreich bei der Beurteilung ist Feedback von Außenstehenden, die nicht tief in der Materie stecken und in jedem Detail Bedeutsamkeit wittern. Mich belästigen Unternehmen gerne mit der jüngsten Version einer Software, die jetzt noch drei weitere Features enthält. Da fliegt der Hörer aus einem Meter Entfernung auf die Gabel.
Für eine Fachzeitschrift und deren Publikum könnte derlei Neuerung aber durchaus relevant sein. Deshalb immer fragen: Wer ist meine Zielgruppe? Nach diesem Kriterium erfolgt die Auswahl des passenden Mediums. Kenntnisse des Medienspektrums sind dafür sehr wichtig: Wie erreiche ich wen? Bei mm nur Entscheider in großen Unternehmen. Bei der FAZ eine größere Auswahl an wirtschaftlich interessierten, gebildeten, wohlhabenden Personen. Welche Schlagkraft hat eine Publikation, wie groß ist die Leserschaft. LAE-Analysen helfen da weiter, oft werben die Zeitschriften auf ihren Webseiten für Anzeigenkunden mit Reichweite, Infos zu ihren LeserInnen, ZuschauerInnen.

Gibt es einen regionalen Bezug oder Fachzeitschriften, die sich für mein Thema interessieren könnten.
Nach Identifikation der passenden Publikation den zuständigen AnsprechpartnerIn suchen. Dabei hilft die Lektüre des gewählten Blattes, meist bearbeiten die AutorInnen klar definierte Themengebiete. Impressum checken, im Online-Auftritt werden häufig die Autoren mit ihren Aufgaben/Erfahrungen vorgestellt. Ansprache des geeigneten Redakteurs/Mitarbeiters mit einer kurzen Mail mit aussagekräftigem Betreff (auf keinen Fall: Spannende Geschichte für Sie oder Pressemeldung von...). Nur knapp die These beschreiben, keine langwierigen Erklärungen, mehr Infos im Anhang etc. JournalistInnen stehen immer unter Zeitdruck und bekommen hunderte, gar tausende Mails am Tag. Nur wirklich kompetenten Ansprechpartner, der auch sprechfähig ist, angeben – mit direkter Durchwahl, Handynummer, Terminvorschlag: Bin erreichbar am ... von ... bis. Kommt keine Antwort ist Nachfragen per Telefon durchaus erlaubt. Aber bitte kurz und ein „Nein“ ohne große Debatte freundlich akzeptieren. Mit Zeitdiebstahl kann man es sich leicht langfristig bei JournalistInnen verscherzen. Wird Interesse signalisiert, schnell und umfassend alle gewünschten Informationen, Bilder, Gesprächspartner, Interviewtermine liefern.
Hier bei Bedarf: Umgang mit Exklusivität.
Auf das Timing kommt es an. Anekdote zur TollCollect-Story. Ist das Thema schon latent bekannt, virulent oder ganz neu. Warum sollten sich die LeserInnen/ZuschauerInnen genau jetzt für die Story interessieren? Keine Zeitschrift veröffentlicht Spargelrezepte im August. Gibt es einen aktuellen Anlass, lässt er sich schaffen oder inszenieren?
Damit ein ganz neues Thema auf die öffentliche Agenda kommt, bedarf es einer gewissen Fallhöhe, Dramatik. Deshalb das Nachrichtenumfeld beobachten: ist gerade wenig los oder nähern sich die aktuellen Thema dem Ende ihres Lebenszyklus (sprich, die Leute können es nicht mehr lesen oder sehen) – dann lässt sich leichter ein neues Schwerpunkt setzen, als wenn gerade eine sensationelle große Geschichte die Nachrichtenlage dominiert. Gegen den Dieselskandal bei VW kann das Missmanagement eines Mittelständlers nicht anstinken.
Warum ist das Thema wichtig – über die Bedeutung von Hintergrundinformationen

Zusätzlich Praxisarbeit.

Infos

Termin:

Auf Anfrage

Dauer:

2 Stunden Seminar
10:00-12:00 Uhr

 

Referentin:

Eva Müller

Teilnehmeranzahl:

10-12

Teilnahmegebühr:

250 € pro Teilnehmer

Anfrage

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