ECC im Zeichen von Fake News

Der Schwerpunkt der diesjährigen European Communications Convention (ECC) lag auf dem Thema „Lügen“ und griff damit die Entwicklungen der vergangenen Monate wie das Brexit-Referendum oder die US-Wahl auf.

European Communications Convention

Der Schwerpunkt der diesjährigen European Communications Convention (ECC) lag auf dem Thema „Lügen“ und griff damit die Entwicklungen der vergangenen Monate wie das Brexit-Referendum oder die US-Wahl auf. So betrachteten die eingeladenen Referenten aus Großbritannien, dem diesjährigen Partnerland des Kommunikationskongresses, die kommunikative Situation im Zusammenhang mit der Brexit-Entscheidung aus verschiedenen Blickwinkeln sowie deren Folgen für die internationale Öffentlichkeitsarbeit. Auch andere internationale Top-Referenten gingen darauf ein und berichteten von Erfahrungen in ihren Ländern. 

Vorträge und Diskussionen um schwindende Vertrauensanker, Klick-Gesellschaft und zunehmende Cyber-Kriminalität

Allgemein über die Psychologie der Lüge und wie eine häufig als „alternative Wahrheit“ bezeichnete Lüge die Massen beeinflussen kann, referierte Serra Görpe, Professorin an der Sharjah-Universität in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vertrauen hätte allerdings in unserer heutigen Zeit als immaterielles Vermögensgut einen noch höheren Stellenwert als noch vor wenigen Jahren, war die Kernaussage in einer der Podiumsdiskussionen, moderiert von Jean-Pierre Beaudoin, Vorstand von Burson Marsteller i&e. Dies läge daran, dass wir in der heutigen Zeit weniger Vertrauensanker in der Welt vorfänden, beispielsweise verursacht durch die schwindende Glaubwürdigkeit der Leitmedien, und daher die Bevölkerung schneller Vertrauen in Institutionen verlieren würden. Auch der Referent Michael T. Schröder, Präsident des globalen Kommunikationsnetzwerkes IPREX, merkte an, dass wir uns durch die intensive Nutzung der Sozialen Medien und der „Gefällt-mir“-Buttons zu einer Klick-Gesellschaft verändert haben, die wie eine Schwarmintelligenz die Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen lenke. Diese neue Art von Agenda-Setting und die Anfälligkeit für Fake-News sei eine Entwicklung, die in ihren Konsequenzen schwer vorherzusagen sei. Auch die Entwicklungen der zunehmenden Cyber-Kriminalität, die Bedeutung für die Öffentlichkeitsarbeit sowie der fachgerechte Umgang mit Kommunikationsstrategien wurden von Experten wie Gabi Dreo Rodosec, Professorin an der Bundeswehr-Universität, und John Adams, Cyber-Kriminalität-Experte aus Chicago, diskutiert. Weitere Schlüsselthemen waren die Kommunikation im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle, die Social-Media-Optimierung sowie die Kommunikation mit Bewegtbild.

Kongress-Teilnehmer diskutierten, netzwerkten und testeten sich in Krisensituationen

Auf dem zweitägigen Kongress in der Orangerie im Schloss Nymphenburg wurde nicht nur diskutiert, versucht Lösungen für aktuelle Kommunikationsherausforderungen zu finden und genetzwerkt: Die PR-Verantwortlichen aus Unternehmen, Organisationen und Agenturen konten sich in einem durchgespielten Krisenszenario auch selbst testen. Großes Thema war hier das autonome Fahren. Am Beispiel eines fehlerhaft eingeführten Fahrzeugmodells in den USA spielten die PR- und Kommunikationsexperten im Rollenspiel die notwendigen Kommunikations- und Exit-Strategien durch.

Kongress zum dritten Mal organisiert durch die Deutsche Public-Relations-Gesellschaft (DPRG)

Innerhalb der letzten vier Jahre hat der Kommunikationskongress bereits zum dritten Mal stattgefunden. Ausgerichtet wird die European Communications Convention von einem Team aus erfahrenen PR- und Eventexperten, darunter auch Vorstandsmitglieder der DPRG-Landesgruppe Bayern, zu denen auch unsere Inhaberin Brigitte Kaltwasser gehört. Der nächste Kongress wird 2018 wieder in München stattfinden.

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