Barrierefreie Kommunikation

Ein unvergesslicher Nachmittags-Ausflug in der Noris.

„Miteinander“ auf dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne

In Nürnberg fand Mitte Mai eine ganz besondere Veranstaltung statt: Irmgard Pirkl, PR-Managerin bei „Schwer-beschäftigt“ und Claus Haupt, Leiter des Erfahrungsfeldes, nahmen die Teilnehmer mit in eine ganz andere Welt. Ganz besonders faszinierend: wie viele Menschen man mit ein bisschen „über den Tellerrand blicken“ erreichen kann. Wie wichtig die Themen „leichte und einfache Sprache“ in unseren digitalen Medienwelten werden. Und welche Rolle künftig Erklärvideos und Piktogramme spielen werden.

Denn: Immer mehr Menschen werden älter, verbunden mit der ein oder anderen Ermüdung der Sinnesorgane. Und immer mehr Menschen benötigen differenzierte und andersartige Ansprachen. Ja, unsere Welt wird immer bunter – wir Kommunikatoren sollten uns darauf einstellen.

Unter dem Gesichtspunkt der Inklusion und des demografischen Wandels rückt das Thema „Barrierefreie Kommunikation“ also immer stärker in den Fokus, erklärte uns Irmgard Pirkl. Kunden und Bürger wollen ernst genommen werden – egal, ob es sich dabei um Menschen mit Behinderungen, mit Sinneseinschränkungen, mit Migrationshintergrund, Kinder oder Ältere handelt. Jede Zielgruppe stellt dabei spezielle Anforderungen an die Kommunikation, deren Aufbereitung und an die Kommunikationsmedien selbst. Es kann und darf also nicht mehr sein, dass moderne Webseiten diese Zielgruppen nicht berücksichtigen. Ein Appell – nicht nur, aber vor allem an uns Kommunikatoren – der uns gleich mit Hausaufgaben versehen hat. Und noch eine wichtige Lektion haben die Teilnehmer der Nachmittagsveranstaltung mit auf dem Weg bekommen: weniger ist mehr – in der barrierefreien Kommunikation wohl mehr als anderswo. Denn gerade hier spielt die Einfachheit der Sprache mit die größte Rolle. Und das bedeutet: keine Fremdwörter, keine Anglizismen, dafür umso mehr Wiederholungen. Gerade Letzteres ist es, was PR-ler versuchen, in ihren Texten zu vermeiden. 

Nach dieser Lektion ging´s dann mit Claus Haupt aufs Erfahrungsfeld zum Sinne schärfen und erleben. Das Motto diesen Jahres passt nur zu gut zum Motto der Veranstaltung: „Miteinander“. Und Miteinander durften wir nordbayerischen Kommunikatoren Düfte „erriechen“, Riesenwasserbetten „erspüren“, Fremdartiges „erfühlen“ oder Klangsteine „erschwingen“ lassen. Unsere Geschicklichkeit wurde genauso herausgefordert wie unser Gleichgewichtssinn im 90-Grad-Wohnzimmer. Einfach ein unvergesslich fröhlicher und kommunikativer Nachmittag, der seinen Ausklang im benachbarten Biergarten fand.

Danke nochmals für diese ganz besonderen Eindrücke, liebe Irmgard Pirkl vom bfz/www.schwer-beschaeftigt.de und lieber Claus Haupt, Chef des Nürnberger Erfahrungsfeldes der Sinne und Leiter der Abteilung Politische und kulturelle Bildung des KUFs, Amtes für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg

Ihr Team der DPRG Nordbayern, Ihre Kollegen von Kaltwasser Kommunikation
Sarah Schöffler, Valentina Paolino und Brigitte Kaltwasser

Nachtrag: Für alle, die nach Benchmarks für gute barrierefreie Webseiten Ausschau halten, empfiehlt sich ein digitaler Besuch des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dem BAMS. „Vorbildlich umgesetzt“, so Irmgard Pirkl.

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