Grundregeln für die Unternehmenskommunikation in Veränderungsprozessen

Wir erklären, welchen Einfluss Kommunikation auf den Erfolg Ihres Change Prozesses haben kann, und wie Sie diesen Einfluss nutzen.

Acht Regeln für die Change Kommunikation

Für viele Unternehmen ist Veränderung nicht mehr die Ausnahme, sondern das New Normal. Umso wichtiger ist es, sich die Bedeutung der Kommunikation für den Erfolg eines Change Prozesses einmal genauer anzusehen.

1. Aktive Steuerung

Noch bevor Sie richtig in die Umsetzung einsteigen, sollten Sie überlegen, zu welchen Zeitpunkten welche Inhalte kommuniziert werden. Die Gerüchteküche wird sich nicht vermeiden lassen, aber eine alternative, glaubwürdige Informationsquelle kann dieser zumindest das Wasser abgraben. Dabei gilt die Daumenregel: Je sensibler das Thema, desto wichtiger ist eine rechtzeitige, persönliche und zielgruppengerechte Kommunikation.

2. Zeitpunkt und Ausdauer

Der Zeitpunkt ist entscheidend: zu späte Kommunikation stellt die Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen, kommunizieren Sie zu früh, kann dies unnötig Unruhe erzeugen. Setzen Sie daher auf eine durchgängige Prozesskommunikation über das gesamte Projekt hinweg. Auch wenn es zwei Jahre dauert: nicht nachlassen, sondern immer wieder den Austausch suchen.

3. Dialogorientiert

Informationen sind wichtig, aber sie können falsch verstanden werden oder Fragen aufwerfen. Im Change ist daher der Dialog besonders wichtig. Schaffen Sie immer eine Möglichkeit, Ihren Mitarbeitern auf ihre Fragen zu antworten.

4. Verständliche Inhalte

Für einen ausgewählten Kreis sind Fachtermini sicher die passende Ausdrucksform. Aber werden diese auch von den Kollegen und Kolleginnen im Vertrieb, in der IT oder Produktion verstanden? Grundsätzlich gilt: Auch schwierige Sachverhalte mit einfachen Worten erklären. Es ist möglich, die Komplexität zu reduzieren und trotzdem fachlich korrekt zu bleiben.

5. Stärkung der Rolle der Führungskräfte

Manche Führungskräfte sind geborene Change Agents – aber eben nicht alle. Und selbst die Führungskräfte, denen Change im Blut liegt, brauchen einen roten Faden, abgestimmte Inhalte und ein gemeinsames Verständnis in der Führungsmannschaft, um erfolgreich agieren zu können. Sie lassen einen sehr entscheidenden Hebel ungenutzt, wenn Sie Ihre Führungskräfte nur „nebenher“ mitlaufen lassen. Mit einer maßgeschneiderten Unterstützung wird ein Schuh daraus.

6. Zielgruppenspezifische Botschaften

Gut, dieser Punkt gehört zum kleinen 1x1 einer guten Kommunikation. Aber im Change bekommen spezifische Botschaften noch einmal eine besondere Bedeutung, denn es kann nachhaltige Schäden anrichten, wenn die Botschaften nicht zu den Zielgruppen passen: Spätestens, wenn Sie eine Präsentation zu Personalmaßnahmen erst der Geschäftsführung und danach 1:1 dem Betriebsrat vorlegen, wissen Sie, was hier mit Schaden gemeint ist. Deshalb ist es enorm wichtig, Zielgruppen sorgfältig zu diversifizieren und zentrale Multiplikatoren gezielt einzubinden.

7. Authentisch und glaubwürdig

Können Sie ernsthaft von sich behaupten, dass Sie jeder Veränderung positiv gegenüber stehen? Unwahrscheinlich, weil wir Menschen Veränderung nicht besonders mögen. Diese Spur hat die Evolution bei uns hinterlassen. Daher verschwenden wir unsere Energie, wenn wir Veränderungen schönreden. Es glaubt uns sowieso keiner. Und je weniger wir das versuchen, umso echter und nahbarer ist unsere Kommunikation – ohne negativ zu klingen.

8. Persönlich und emotional

Befürchtungen, Zweifel und Ängste können bei Veränderungen ins Spiel kommen und sind ganz natürlich. Das sollten Sie anerkennen. So wichtig Sachinformationen auch sind: Damit sie langfristig verfangen, brauchen sie immer eine persönliche und emotionale Aussagen an ihrer Seite.

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